Unser Engagement für die Förderung von Bildungs- und Berufsberatung ergibt sich aus der Bedeutung dieser Aufgabe:
Angesichts immer komplexerer Ausbildungs-, Studien- und Weiterbildungsmöglichkeiten und eines unausgewogenen Ausbildungs- und Arbeitsmarktes ist es für den Einzelnen schwierig, tragfähige Wege für die eigene berufliche Entwicklung zu finden.
Bildungs- und Berufsberatung unterstützt Menschen dabei, ihre eigenen Begabungen und Potentiale zu erkennen und sinnvolle Entscheidungen für sich zu treffen, die ihnen einen Platz in der Gesellschaft und ihre materielle Lebensgrundlage ermöglichen. Damit trägt sie dazu bei, die Grundrechte auf freie Entfaltung der Persönlichkeit und freie Berufswahl zu verwirklichen und - gesamtwirtschaftlich gesehen - mit Nutzung der Ressourcen ihrer Mitglieder das Gemeinwohl unserer Gesellschaft zu fördern.
Aus dieser individuellen und volkswirtschaftlichen Bedeutung von Bildungs- und Berufsberatung ergibt sich die Notwendigkeit einer Professionalisierung dieser Dienstleistung und der Beratenden. Wir arbeiten daran, diese Entwicklung zu fördern, wissenschaftlich zu vertiefen und den internationalen Standards anzupassen.
Der derzeitige Arbeitsschwerpunkt findet sich im Fuldaer Programm, beschlossen auf der Verbandskonferenz Februar 2005 und auf unserer Website zum download bereitgestellt.
Der dvb sieht sich in seinen Professionalisierungsbemühungen bestätigt durch die Entschließung des Europäischen Rates (→ pdf, 36 KB) vom 28. Mai 2004. Diese betont die Wichtigkeit von Bildungs- und Berufsberatung und trägt den EU-Mitgliedsländern auf, dieser Bedeutung durch nationale Aktivitäten Rechnung zu tragen.
Erstmals wird damit von staatlicher Seite Berufliche Beratung als eigenständige Dienstleistung in ihrer gesamtgesellschaftlichen Bedeutung hervorgehoben.
Zur besseren Integration lebensumspannender Beratung in die Strategien für lebenslanges Lernen wurde am 21. November 2008 die EU-Ratsentschließung dazu angenommen
(→ pdf, 75 KB).
Um unsere Ziele zu erreichen, sehen wir es als unsere Aufgabe, zu folgenden Themen Impulse zu geben, sachverständig Grundsatzpapiere zu erstellen und die Umsetzung in verbindliche Regelungen zu verfolgen:
ethische Grundlagen für berufliche Beratung
Qualitätsstandards
notwendige Fachlichkeit der Beratenden durch Aus- und Weiterbildung
wissenschaftliche Grundlagen für Inhalte und Methoden von Bildungs- und Berufsberatung.
Diese fachlich-inhaltlichen Aufgaben erfordern auch ein politisches Tätigsein; für beide Felder ist uns der nationale und internationale fachliche Austausch mit Kooperationspartnern, Verbänden und Institutionen bedeutsam und förderlich.
Aktuell hat der dvb ein Rechtsgutachten erstellen lassen zur gegenwärtigen und zukünftigen Stellung der öffentlichen Berufsberatung in Deutschland. Aus Sicht des dvb bedarf es einer grundlegenden sozialrechtlichen Überprüfung und Weiterentwicklung des institutionellen Standorts der öffentlichen Berufsberatung in Deutschland, um rechtlich, organisatorisch und finanziell zu gewährleisten, dass
ausreichende, steuerfinanzierte Ressourcen bereitstehen für alle Personen, die Unterstützung bei ihren Entscheidungen zu Bildung und Beruf benötigen, sowie dass
die fachliche Qualität von Berufsorientierung und berufliche Beratung durch professionelle Qualifikation des eingesetzten Personals gesichert wird.
Mit diesem Ziel wurde im Mai 2007 das Rechtsgutachten in Auftrag gegeben an Herrn Prof. Dr. Dr. Wolfgang Durner und Herrn Privatdozent Dr. Kurt Fassbender, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Es liegt seit November 2007 vor und beleuchtet detailliert die Vorgaben des Grundgesetzes, des Sozialgesetzbuches sowie die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. Es zeigt sehr nachdrücklich den akuten rechtspolitischen Handlungsbedarf des Bundes auf, der in der Verantwortung für den derzeitigen sozial- und finanzpolitischen Zustand der öffentlichen Berufsberatung in Deutschland steht. (Langfassung des Gutachtens → pdf, 402 KB)
Am 24.4.2006 fand schon im Bundespresseamt in Berlin eine von uns initiierte Anhörung mit der Fragestellung: Wer garantiert professionelle Berufsberatung für die Zunkunft in Deutschland? statt. Umfangreiche Informationen dazu finden Sie hier: → pdf Sonder-IBB, 4863 KB.
Weiterhin ist uns die Darstellung und Vertretung professioneller Bildungs- und Berufsberatung auch in der Öffentlichkeit gerade angesichts eines für Abnehmer von Beratung unübersichtlichen und in der Qualität schwer einschätzbaren Marktes ein Bedürfnis. Dafür haben wir u.a. das dvb-Berufsberatungsregisters 1998 initiiert.
Auch die Mitarbeit und Mitgliedschaften in Dachverbänden für Beratung verfolgen das Ziel, zur Sicherung eines professionellen Beratungsangebots für Rat suchende Menschen beizutragen.
Folgende Mitgliedschaften bestehen:
- Internationale Vereinigung für Schul- und Berufsberatung IAEVG/AIOSP www.iaevg.org
- Deutsche Gesellschaft für Beratung e.V. DGfB www.dachverband-beratung.de
- Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung nfb
www.forum-beratung.de